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Die Vorteile des Schiffstransports

LSC lagert Stahlcoils und stellt Blechplatten für Stahlhändler her
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2008 wurde ein brandneues Stahl-Servicezentrum entlang des Kanals in Bree (Limburg, Belgien) errichtet. Das Limburgs Staalservice Center (LSC) ist für die Produktion von etwa 200.000 Tonnen Stahlplatten für stahlverarbeitende Industrien in den Nachbarstaaten ausgelegt. „Für unser Geschäft ist es ausschlaggebend, längs einer Wasserstraße zu liegen“, sagt Site Manager Edwin Cramer.

Stahl-Servicezentren wie LSC fungieren als Mittelsmann zwischen Stahlherstellern und Stahlhändlern. Ihre Daseinsberechtigung liegt darin begründet, dass der Stahlmarkt ein „On-Demand“-Geschäft ist. Die stahlverarbeitende Industrie benötigt projektspezifische Werkstoffe wie auf Maß geformte Stahlplatten, die bedarfsgemäß geliefert werden müssen. „Für Stahlhändler ist dies eine große Herausforderung“, erklärt Cramer. „Einerseits versuchen sie, ihre Vorräte vor Ort in Grenzen zu halten, weil dies mit erheblichen Kosten verbunden ist. Andererseits müssen sie auf Bestellung und ohne Verzögerung liefern. Und darum gibt es uns: Wir sind ein Dienstleister, der Lagerplatz für die Stahlcoils des Händlers bereitstellt und zugleich eine ausreichende Produktionskapazität aufweist, um Stahlplatten verschiedener Größen bedarfsgemäß herzustellen.“

 

Kosteneffizienter und umweltfreundlicher Transport

Die Lage von LSC entlang des Zuid-Willemsvaart in Nähe des Albertkanals, der die Schelde mit der Maas verbindet, ist für das Geschäft von größter Bedeutung. Edwin Cramer: „Stahlcoils werden von verschiedenen Orten zu uns gebracht, hauptsächlich aus IJmuiden, Antwerpen und Rotterdam. An unserem Standort in Bree produzieren und liefern wir Platten für Unternehmen in Deutschland, Benelux und Nordfrankreich. Etwa 90 % der Coils werden über Wasserstraßen befördert. Dies ist dank der geringen Kosten und der günstigen Umweltbilanz vorteilhaft. Man stelle sich nur die Anzahl Lkw vor, die notwendig wären, um alljährlich 200.000 Tonnen Coils auf der Straße zu transportieren!“

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Man stelle sich nur die Anzahl Lkw vor, die notwendig wären, um alljährlich 200.000 Tonnen Coils auf der Straße zu transportieren.

Auf volle Kapazität wachsen

Zurzeit beschäftigt das Servicezentrum 20 Mitarbeiter und plant, in naher Zukunft noch 30 weitere einzustellen. Cramer: „Wir beginnen nun die zweite Phase des Aufbaus dieses Standorts. Wir haben im Augenblick nur eine einzige plattenverarbeitende Maschine, die Platten von 2 mm bis 20 mm und bis zu 16 Metern Länge herstellen kann. Wir haben jedoch eine zweite Maschine bestellt, die dünne Bleche ab 0,8 mm herstellen kann. Sie sollte bis Ende 2009 installiert sein. Bis dahin hoffen wir, unsere Coil-Lagerkapazität auf 50.000 Tonnen ausgebaut zu haben. Die Nachfrage ist da, selbst im gegenwärtigen wirtschaftlichen Klima.“

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Ein Generalunternehmen verringert das Projektrisiko

LSC ist beim Bau des neuen Servicezentrums in Bree kein Risiko eingegangen. „Unser Generalunternehmer hatte das Layout des Werks optimiert“, sagt Edwin Cramer. Nichtsdestotrotz bedurften einige standortspezifische Probleme bei Beginn der Arbeiten besonderer Aufmerksamkeit. Dank der umfassenden Kompetenz von TCS und dank der guten Planung konnten die Arbeiten in rund 15 Monaten abgeschlossen werden.

TCS hat ein effizientes Anlagenlayout auf dem 37.000 m² großen Grundstück an der Zuid-Willemsvaart konzipiert. „Es ist beruhigend zu wissen, dass TCS sowohl im Kranbau als auch im Gebäudebau kompetent ist“, sagt Edwin Cramer. „So konnten sie alle Aspekte des Gebäudes optimieren, einschließlich der Stahlstruktur, des Fundaments und der Kraninfrastruktur. Ich brauchte ihnen nur die einschränkenden Bedingungen unseres Produktionsprozesses zu nennen, um den Rest haben sie sich allein gekümmert. Im Ergebnis haben sie ein Gebäude konzipiert, das hinsichtlich Machbarkeit und Effizient durchgehend optimiert ist.“

 

Kostspielige Bodenverfestigung vermeiden

Leider mussten wir nach Beginn der Bauarbeiten feststellen, dass der Boden an bestimmten Stellen zu schwach war, um das Gebäude zu tragen. „Die vorausgehenden Bodenproben hatten keinen Hinweis auf diese Schwäche geliefert“, erklärt Edwin Cramer, „daher sah sich unser Generalunternehmer TCS gezwungen, schnell eine Alternative für das Fundament zu finden. Interessanterweise schlugen sie eine Lösung auf der Grundlage von Kieshaufen vor, wodurch eine kostspielige Bodenverdichtung vermieden werden konnte.

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Ein erfahrener Generalunternehmer

TCS hat sich auch um die gesamte Koordinationsarbeit gekümmert, die zur Ausführung des Projekts erforderlich war. Cramer: „Nur als Beispiel: eine Hochspannungsleitung von Elia verläuft über das Grundstück. Aus Sicherheitsgründen musste diese während der Kranmanipulationen abgeschaltet werden, was sorgfältige Planung und Koordination voraussetzte. Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass wir uns für diesen erfahrenen Generalunternehmer entschieden haben - einen Partner, der viel mehr als ein herkömmlicher Stahlbauer bietet. Das hat unsere Schwierigkeiten maßgeblich verringert.“

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TCS baute nicht nur die Stahlkonstruktion, sondern konstruierte und lieferte auch die Laufkrane und koordinierte alle Arbeiten

Spezifikationen

  • 22.690 m² Halle, 1095 m² Bürofläche, 12.500 m² Straßen und Parkplätze
  • 1564 Tonnen Stahl
  • 40 Tonnen x 40 Meter Procrane Coil-Ladekran mit integrierter Coil-Greifersteuerung, automatisiertem Lagerplatzmanagement und Anti-Sway-System (Pendeldämpfung)
  • 40 Tonnen x 28 Meter Procrane Ladekran mit integrierter Coil-Greifersteuerung
  • 6 zusätzliche Unicrane+ Krane für die Plattenbeförderung
  • Coil-Lkw (40 Tonnen)

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